Im Gedenken an Hannelore Lachner

Bereits in den 1990er Jahren fungierte Hannelore Lachner als Zweitprüferin im damals noch mündlichen Staatsexamen auf Seiten der Fachdidaktik. Ende der 1990er Jahre kümmerte sie sich neben ihrer Tätigkeit an der Realschule, wo sie auch Studienreferendar*innen in der Seminarausbildung betreute, regelmäßig um die Durchführung der geschichtsdidaktischen Praktika an der Universität. Diese Lehraufträge am Historischen Seminar der LMU übernahm sie noch viele Jahre nach ihrer Pensionierung und betätigte sich zusätzlich als Schulbuchautorin.

Hannelore Lachner war eine Lehrerin mit Leib und Seele. Sie versuchte, neben den notwendigen Kenntnissen auch die Begeisterung für den Beruf an die Studierenden und Referendar*innen weiterzugeben. Die ersten praktischen Erfahrungen des Unterrichtens waren ihr genauso wichtig wie vertiefte Einsichten und gesteigerte Reflexion. Damit hat sie die schulische Praxis am Lehrstuhl bereits zu einer Zeit vertreten, als das in der universitären ersten Ausbildungsphase noch nicht wie im heutigen Maße üblich und anerkannt war. Dabei diente ihr das Fach Geschichte stets als Schlüssel zu einem grundlegenden Selbst- und Weltverständnis. Ihre Zuwendung zu den Studierenden, ihre Kompetenz als Lehrkraft, die freundliche Aufforderung, mit ihr zusammen über Unterrichtserfahrungen nachzudenken und dabei junge Lernende wie sich selbst immer besser kennen zu lernen, haben uns alle beeindruckt.

Hannelore Lachner wurde am 6.9.1940 geboren und ist am 28.3.2022 gestorben. Wir nehmen in Dankbarkeit Abschied und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

Prof. Dr. Michele Barricelli, im Namen des gesamten Lehrstuhl-Teams
München, im April 2022