Didaktik der Geschichte
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Vorträge/Workshops/Projekte

Kooperationsprojekt mit der Realschule Tegernseer Tal in Gmund: Heinrich Himmler am Tegernsee - lokalgeschichtlicher Umgang mit der NS-Vergangenheit

Lehramtsstudierende entwickelten im Rahmen einer Übung unter Leitung von OStRin Daniela Andre und Dr. Moritz Pöllath Lernmodule zur NS-Zeit im Tegernseer Tal sowie zum Umgang mit der NS-Geschichte. Diese sind nun mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 9e an der Realschule Gmund erprobt wurden.

Entstanden ist das Kooperationsprojekt im Rahmen der Aufarbeitung der Ortsgeschichte des heutigen Hotels Blyb in Gmund. Dessen Gebäude, die Villa Lindenfycht, war in den Jahren 1934 bis 1945 im Besitz Heinrich Himmlers.

Im Projekt war aber nicht nur Himmler im thematischen Fokus, sondern allgemein die NS-Geschichte im Tegernseer Tal, das Kriegsende und vor allem der Umgang mit der Vergangenheit - auch über das Tal hinaus. Entstanden sind sechs Module, welche auf Basis verschiedener Quellen und Darstellungen, teilweise in digitaler Form, die Lernenden bei der Auseinandersetzung mit der komplexen Thematik unterstützen, aber auch Diskussionsanstöße liefern:

Modul 1: Heinrich Himmler – Biografie eines NS-Täters
Modul 2: Die Region Tegernsee in der NS-Zeit
Modul 3: Kriegsende und Besatzungszeit am Tegernsee
Modul 4: Umgang mit NS-Täterschaft in der Familie
Modul 5: Der Umgang mit der NS-Vergangenheit am Tegernsee

Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten einen ganzen Vormittag lang konzentriert und interessiert an den interaktiven Lernmodulen. Begünstigt wurde das Projekt durch die Tatsache, dass alle Schülerinnen und Schüler der Realschule Gmund im Rahmen des Projekts „Digitale Schule der Zukunft“ über Tablets zum Lernen verfügen und den Umgang damit beherrschen.

Am Ende war – neben einem gehörigen Wissenszuwachs bei den Jugendlichen – große Zufriedenheit bei allen Beteiligten mit dem Projektverlauf zu vernehmen.

Der Dank gilt Florian Zibert vom Hotel Blyb und seinem Team für die Projektidee, der Realschule Tegernseer Tal für die Umsetzungsmöglichkeit in der Praxis und allen Studierenden in der Übung, welche durch ihre Ideen und ihr Engagement ein derart ansprechendes Ergebnis ermöglicht haben.

Presseberichterstattung: Merkur, Tegernseer Stimme

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Schülerinnen und Schüler der Klasse 9E der Realschule Tegernseer Tal
Im Hintergrund (vlnr): Tobias Schreiner (Schulleiter), Enrico Krug (Realschule, Geschichtslehrer), Dr. Moritz Pöllath (LMU München), Daniela Andre (LMU München), Dagmar Simperl (Realschule, Fachleitung Geschichte)

Lehrkräftefortbildung "Geschichtskultur im Unterricht -Erinnern an NS-Verfolgte" in Ingolstadt

„Die Entwicklung eines kritischen Geschichtsbewusstseins befähigt die Heranwachsenden, am geschichtskulturellen Diskurs der Gegenwart teilzuhaben.“ Die Geschichtskultur kommt in verschiedenen Zusammenhängen im Fachprofil Geschichte des LehrplanPLUS vor. Von besonderer Bedeutung ist sie, wenn ab dem nächsten Schuljahr der Lehrplan für die 11. Jgst. am Gymnasium „traditionelle und neue, insbesondere digitale Formen des Erinnerns an Holocaust bzw. Shoa, auch im öffentlichen Raum“ in den Blick nimmt.

Am 6. Juli 2023 fand in Kooperation mit dem Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt im dortigen Stadtmuseum, das auch das Stadtarchiv beherbergt, eine Lehrkräftefortbildung zum Thema "Geschichtskultur im Unterricht -
Erinnern an NS-Verfolgte" statt. Nach einer Einführung zur Geschichtskultur durch Daniela Andre wurden Möglichkeiten für Projekte vorgestellt: Dr. Kerstin Schwenke präsentierte die vielfältigen Angebote der
Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau, Lutz Tietmann ging auf Oral History und Dr. Martina Switalski auf Archivarbeit unter lokalhistorischem Bezug ein. Dabei wurden vielfältige Möglichkeiten der Arbeit mit
Schüler*innen in Kooperarion mit externen Partnern in der Geschichtsvermittlung aufgezeigt.

Vertieft wurden die Ideen durch Führungen durch das Stadtarchiv Ingolstadt sowie durch die Ingolstädter Innenstadt, wobei eine Schülerin des Reuchlin-Gymnasiums auf dem Rundgang Biographien jüdischer Schüler des Gymnasiums vorstellte.

In drei Workshops wurden Archivalien zur studentischen Widerstandsgruppe "Weiße Rose" aus dem Universitätsarchiv München, Archivalien zu jüdischen Opferbiographien im Stadtarchiv Ingolstadt sowie Comics und Graphic Novels für die schulische Bildungsarbeit präsentiert. Organisiert wurde die Fortbildung von Daniela Andre, abgeordnete Lehrkraft am Lehrstuhl Didaktik der Geschichte und Public History der LMU München, in
Zusammenarbeit mit den Regionalen Lehrerfortbildungen Oberbayern-West und -Ost. Sie fand in Kooperation mit dem Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt, dem Universitätsarchiv München sowie der KZ-Gedenkstätte Dachau statt.

 

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 Abgeordnete Lehrkraft OStRin Daniela Andre                             

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 Dr. Susanne Wanninger, Universitätsarchiv LMU

 Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier als PDF Download: Geschichtskultur im Unterricht

 

Vortrage/Workshops/Projekte im Rahmen von GeschichtePLUSdigital

https://www.did.geschichte.uni-muenchen.de/geschichteplus/vortraege_workshops/index.html