Didaktik der Geschichte
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Lehrveranstaltungen

Übung "Münchner Stadtgeschichte vor der Schultür"

Leitung: Daniela Andre

Übung: Wintersemester 2025/26

In der Regel erinnern sich Schülerinnen und Schüler sehr genau, welche Exkursionen sie in der Schule unternommen haben – auch im Nahbereich der Schule. Das liegt daran, dass historisches Lernen vor Ort aus verschiedenen Gründen andere Eindrücke liefert als die Behandlung von Orten, die einem im wahrsten Sinne des Wortes fern sind.

In der Übung werden in der didaktischen Einführung die Münchner Stadtgeschichte, historische Orte und Exkursionen in den Blick genommen. Im zweiten praktischen Teil sollen Stadtrundgänge zu verschiedenen Schwerpunktthemen konzipiert werden, z.B. Mittelalter, Residenzstadt im Königreich, Nationalsozialismus, Freistaat Bayern. Andere Ideen sind gerne willkommen.

Auch Ausstellungen und Museen inkl. ihres Bildungsangebots können eingebunden werden. Angebote im Umkreis der LMU werden wir selbstverständlich persönlich besuchen. Die Übung lädt Studierende aller Schularten ein, ihre Universitätsstadt historisch (noch) näher kennenzulernen, sich der Münchner Lokal-und bayerischen Regionalgeschichte über historische Orte anzunähern und Ideen für Exkursionen zu sammeln

Übung "Spielend lernen: jüdische Kinderspiele der 1920er und 1930er Jahre -Geschichte und Vermittlung" (Kooperation mit dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur sowie der Universitätsbibliothek)

Leitung: Daniela Andre, Julia Schweisthal, Julia Treindl

Übung: Sommersemester 2025

In den 1920er und 1930er Jahren war Deutschland das „Spieleland“ schlechthin. Für Historikerinnen und Historiker sind Kinderspiele und -bücher faszinierende Quellen, denn sie reflektieren und idealisieren gleichzeitig die Welt, die die Kinder umgibt und zeigen, mit welchen Inhalten und Methoden Erwachsene die Sicht der Kinder auf ihre Mitwelt formen wollten.

Auch für die schulische Vermittlung stellen Kinderspiele wertvolle und leicht zugängliche Quellen dar: Sie sind den meisten Kindern und Jugendlichen vertraut und stellen einen leichten und doch keineswegs trivialen Zugang zur betrachteten Zeit dar. In dieser Übung beschäftigen wir uns aus der Perspektive der Jüdischen Geschichte mit einem Corpus von etwa zehn Kinderspielen, welche die Universitätsbibliothek der LMU München kürzlich erworben hat: Dazu gehören etwa ein „Palästina-Quartett“, „Salomons Sprüche“ oder das „Alijah-Spiel“ –einfache Spiele, die gleichwohl eine Menge über die Zeit, ihre Autorinnen und Autoren sowie die kindlichen Rezipienten aussagen.

Wir werden mit den Originalen im Archiv arbeiten und die Spiele nützen, um aus historischer Perspektive einen Einblick in die Lebens-und Erfahrungswelten jüdischer Kinder in Deutschland zu erhalten – und wie diese sich im Lauf der betrachteten 20 Jahre dramatisch verdüsterten. Das Ziel der Übung besteht darin, zu den einzelnen Spielen Quellenblätter zu konzipieren, die im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können. Die Übung findet als Blockseminar statt.

Übung "Ein Teil Münchner Frauengeschichte –Entwicklung digitaler Lernmodule zu den „Englischen Fräulein“ " (Kooperation mit dem Maria-Ward-Gymnasium und dem Archiv der Congregatio Jesu in München)

Leitung: OStRinDaniela Andre / Dr. Regina Baar-Cantoni

Übung: Sommersemester 2025

Im Jahr 2027 feiertdie Congregatio Jesu –bekannt als „die Englischen Fräulein“ –das vierhundertjährige Bestehen ihres Ordenshauses in München. Aus diesem Anlass sollen für das Maria-Ward-Gymnasium in Nymphenburg und andere Maria-Ward Schulen digitale Lernmodule entstehen, welche sich mit ausgewählten Lebensläufen von Ordensschwestern befassen. Diese zeigen nicht nur einen Teil Münchner Frauengeschichte auf, sondern reichen auch tief in die Münchner Stadtgeschichte hinein.

Die Übung soll zunächst grundlegende Einblicke in die Geschichtsdidaktik zu den Themen Historisches Lernen am lokal-und regionalgeschichtlichen Beispiel, historische Projektarbeit, historisches Lernen im Archiv, Arbeit mit Originalquellen sowie Einblick in digitale Ressourcen für den Geschichtsunterricht bieten.

Nach einer Auseinandersetzung mit Maria Ward und ihrem Orden sollen im Ordensarchiv Originalquellen gesichtet und ausgewählt werden. In einer Projektphase werden durch die Studierenden(digitale) Lernmodulemit diesen Quellen entwickelt. Das Ergebniswird am Semesterendein einer 10. Jgst. des Maria-Ward-Gymnasiums München erprobt. Im Nachgang zur Übung sollen die Lernmodule digital über die Lernplattform Mebis für Maria-Ward-Schulen zugänglich gemacht werden. Im Rahmen der Übung werden Exkursionen in das Ordensarchiv in Nymphenburg sowie zu historischen Orten in der Münchner Innenstadt durchgeführt. Die Übung ist geeignet für Geschichtsstudierende aller Lehrämter.

Übung "München in der Nachkriegszeit –Erstellung einer Ausstellung mit Originalarchivalien" (Kooperation mit dem Universitätsarchiv)

Leitung: Daniela Andre / Dr. Susanne Wanninger

Übung: Wintersemester 2024/25 

Wussten Sie, dass die LMU 1945 von der US-Militärregierung geschlossen wurde und erst im Juli 1946 den Studienbetrieb wieder aufnahm? Oder dass Studierende in den späten 1940er Jahren zuerst Schutt räumen mussten, um Vorlesungen besuchen zu dürfen? Oder dass die Bayerische Verfassung in unserer Großen Aula entstanden ist?

2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Aus diesem Anlass organisiert das Kulturreferat der Landeshauptstadt München ein Programm unter dem Titel „Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind“, an dem sich zahlreiche Münchner Einrichtungen mit verschiedensten Veranstaltungen beteiligen.

Das Ziel der Übung ist es, in Kooperation mit einer Schule in einer kleinen Ausstellung in der Ausleihhalle der Universitätsbibliothek Originaldokumente aus dem Universitätsarchiv zu präsentieren. Diese soll anlässlich des Jahrestags Anfang Mai mit einer feierlichen Veranstaltung eröffnet werden. Ein solches Projekt wäre so oder in ähnlicher Form auch in der Schulpraxis denkbar: Im erstenTeil der Übung befassen sich die Studierenden neben dem Thema „Kriegsende in München“ mit verschiedenen Aspekten historischen Lernens in der Schule, wie zum Beispiel Quellenarbeit, Lernen mit Schülerinnen und Schülern im Archiv, Gestaltung einer Ausstellung, Lernen an lokal-und regionalgeschichtlichen Beispielen oder historische Projektarbeit.

Im zweiten Teil sollen die Studierenden in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schüler eines P-Seminars Dokumente aus dem Universitätsarchiv für eine Vitrine auswählen und passende kurze, prägnante Begleittexte verfassen.Das Ergebnis wird als Referat in der Übung präsentiert.Die Übung ist geeignet für Lehramtsstudierende aller Schularten, die sich für die Münchner Stadtgeschichte interessieren.

Übung „Schulprojekte zum lokalgeschichtlichen Umgang mit der NS-Vergangenheit – Heinrich Himmler in Gmund am Tegernsee“

Leitung: Daniela Andre / Dr. Moritz Pöllath

Übung: Sommersemester 2024

Der Umgang mit dem NS-Erbe einer Stadt oder einer Gemeinde ist grundsätzlich nicht einfach. Das Gedenken an die Opfer, aber insbesondere auch die kritische Auseinandersetzung mit NS-Tätern wurde lange ignoriert. Die Tatsache, dass erst 1999 die Dokumentation Obersalzberg, 2001 das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und 2015 das Münchner NS-Dokumentationszentrum eröffnet wurden, zeigt dies eindrücklich anhand der großen Täterorte in Bayern.

Gleichzeitig bietet sich in nicht aufgearbeiteter NS-Geschichte auf lokaler Ebene die Möglichkeit für die Arbeit mit Schülergruppen: 2023 eröffnete in der Villa Lindenfeycht ein Hotel in Gmund am Tegernsee. Die Presse berichtete aufgrund der Tatsache, dass es sich um das ehemalige Wohnhaus Heinrich Himmlers handelte. Der Hotelier selbst hat sich mit dem Ansinnen eines Schülerprojekts zur Dokumentation der Geschichte des Hauses an die örtliche Realschule gewandt.

In der Übung soll zum einen der Umgang mit der NS-Geschichte zwischen Erinnerung und Aufarbeitung allgemein betrachtet werden und zum anderen das Schülerprojekt in Zusammenarbeit mit der Realschule Gmund am Tegernsee angestoßen werden. Dies kann von anfänglichen Recherchen in Bibliotheken und Archiven und einem Besuch vor Ort bis hin zur Betreuung von Schülergruppen reichen.

Die Übung ist für Lehramtsstudierende aller Schularten und Interessierte an der NS-Geschichte geeignet, die aktiv Ideen für ein Schülerprojekt einbringen möchten.

Übung "Der israelisch-arabische Konflikt in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit"

Leitung: Daniela Andre / Julia Treindl

Übung: Sommersemestr 2023

Der israelisch-arabische Konflikt ist der bekannteste der Nahostkonflikte und einer der langwierigsten der jüngeren Geschichte. Hier überlagern sich politische und religiöse Konfliktlinien, lokale, regionale und globale Interessen sowie kulturelle, religiöse, ökonomische und politische Dimensionen.

Im Zentrum des Kurses steht die Vermittlung des israelisch-arabischen Konflikts in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. Hierzu werden wir uns ganz konkret mit Unterrichtsentwürfen, Prüfungsaufgaben, Schulbüchern, Plakatserien und multimedialen Formen der Vermittlung wie beispielsweise Erklärvideos, Comics und Filmen auseinandersetzen.

Dabei hinterfragen wir auch grundsätzlich, was die historischen Wurzeln des Konfliktes sind, wie es um vergangene und gegenwärtige Friedensbemühungen steht, wie wir über den Konflikt sprechen und wie wir israelbezogenem Antisemitismus in der Bildungsarbeit begegnen können. Ein besonderes Anliegen des Kurses besteht zuletzt darin, Alltagsgeschichte(n) und Individuen in den Blick zu nehmen, um Facetten und Grautöne dieses Konflikts besser begreifbar zu machen.

Lehrveranstaltungen im Rahmen von GeschichtePLUSdigital

https://www.did.geschichte.uni-muenchen.de/geschichteplus/lehrveranstaltungen/index.html