Didaktik der Geschichte
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Afrikanisch-deutsches Schulbuchprojekt: Moritz Pöllath jetzt Mitglied im internationalen Projekt „Exploring Visual Cultures (EVC)“

In Bayreuth trafen sich die Mitglieder von Exploring Visual Cultures (EVC) zu einem Workshop, um an dem ersten afrikanisch-deutschen Schulbuch zu arbeiten.

19.06.2023

afrik-deut.1EVC ist ein internationales Projekt, das als gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Kunstpädagogen, Wissenschaftlern der visuellen Kultur und Historikern an Universitäten in Südafrika, Ghana, Kamerun, Kenia und Deutschland 2015 begann. Den Vorsitz des Gremiums führt Dr. Avi Sooful von der Universität Pretoria sowie Dr. Ernst Wagner, Akademie der Bildenden Künste in München, fungiert als Sekretär des Projekts. Dr. Moritz Pöllath trägt als Historiker und Geschichtsdidaktiker zu dem interkontinentalen und transkulturellen Schulbuchprojekts bei.

Die Wahrnehmung und unsere Vorstellungskraft prägen das kulturelle Gedächtnis, und ebenso prägt das kulturelle Gedächtnis die Art und Weise, wie wir uns selbst und andere sowie die Welt um uns herum wahrnehmen und uns vorstellen. Als Ziel hat sich das Netzwerk die Erforschung und projektbezogene Arbeit an folgenden Fragen gesetzt: Wie denken wir über „uns“ und den „anderen“? Wie verstehen wir kulturelle Interaktionen? Welche Vorstellungen haben wir von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?

 

 

Das Projekt Exploring Visual Cultures wirft dazu einen genaueren Blick auf visuelle Objekte (z. B. Architektur, Logos, Kunstwerke, Fotos, Mode) und stellt einfache Fragen: Was bedeuten sie? Wie werden sie beeinflusst? Wie beeinflussen sie? EVC sucht nach Antworten in transnationalen Dialogen zwischen Künstlern, (Kunst-)Pädagogen, (Kunst-)Historikern, (Kultur-)Anthropologen, Studierenden. Welche pädagogischen Themen im heutigen Bildungssystem sind für eine nachhaltige Zukunft relevant? In welcher Beziehung stehen diese Themen zu Bildpraktiken/Bildern (Modelle, Kunstwerke, Visualisierungen, Medien, Architektur, Orte, Landschaften etc.)? Wie können wir Bildung nutzen, um die spezifischen Phänomene der heutigen globalisierten Welt besser zu verstehen? Welche Geschichten können wir über bestimmte Bilder erzählen? Welche Bedeutungen und Erzählungen sind solchen Bildern eingeschrieben? Wie entwickeln sich bestimmte kulturelle Praktiken in ihren jeweiligen Herkunftsgemeinschaften und wie werden sie im Laufe der Zeit (re)konstruiert? Welche Relevanz haben sie für die heutige Bildung? Welche Narrative können wir über sie erzählen? Welche Art von Netzwerken (verflochten, lokal und global) bauen sie auf?

Zur Erforschung dieser Fragen konzentriert sich das EVC-Projekt auf die Konzepte Shared Heritage, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Global Citizenship Education (wie von der UNESCO definiert). Das Projekt befasst sich nicht nur mit traditionellen akademischen Fächern wie Kunst und Geschichte, sondern betrachtet Bilder und Bildpraktiken auch aus einer breiten inter- und transdisziplinären Perspektive im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und stellt Fragen zu Kultur, Erbe und unserer gemeinsamen globalisierten Zukunft. Durch interdisziplinäre und weltweite Zusammenarbeit, insbesondere bei der Auswahl und Interpretation relevanter visueller Objekte/Bilder, verfolgt EVC einen multiperspektivischen Ansatz zum Verständnis solcher Bildpraktiken. Das Projekt eines ersten afrikanisch-deutschen Schulbuches soll zu einem solchen gegenseitigen globalen Austausch und Verständnis konkret beitragen und in Afrika und Deutschland parallel entwickelt und publiziert werden.

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